Hermann Nitsch und seine Musik

Ö1 | Opus

16. Juni 2022, 22.05 Uhr

Hermann Nitsch, 6-tage-spiel, 2. Fassung, Partiturseite 53

Glühende Farben, Naturreiner Wein. Erinnerungen an Hermann Nitsch und seine Musik.

Ö1 Radiosendung | OPUS – DAS MUSIKKOLLOQUIUM
Gestaltung: Albert Hosp

Aktionen in aller Welt, ein eigenes Museum in Mistelbach und ein zweites in Neapel, Höchstpreise für seine Bilder: Es besteht längst kein Zweifel mehr, dass der am 22. April 2022 verstorbene, in den ersten Jahrzehnten seiner Laufbahn heftigst umstrittene Hermann Nitsch einer der berühmtesten und bedeutendsten Künstler Österreichs war.
Zwischen November 2015 und Jänner 2016 hatte Albert Hosp das Vergnügen, Herman Nitsch persönlich etwas näher kennenzulernen. Es ging um einen Abend in seinem Museum in Mistelbach. Nitsch wollte über seine persönliche Lieblingsmusik reden. Nach einer ersten Begegnung beim Mittagessen in einem traditionsreichen Wiener Gasthaus war die Musikliste schnell beisammen.

Dem Abend im Nitsch-Museum folgte die Produktion einer Doppel-CD. Sie versammelt neben den Gesprächsausschnitten Tonbeispiele von großer Vielfalt: Tibetischer Tempelgesang, Bachs „Hohe Messe“, Wagners „Tristan und Isolde“, Weberns „Das Augenlicht“ und Orffs „Oedipus“, sowie Instrumentalmusik von Mozarts letzter Symphonie über Beethovens 7., Bruckners 5., und Mahlers 10. bis hin zu Skrjabins „Poeme de l´extase“.
Dazu sollten Nitschs eigene Kompositionen eine ganz eigene Rolle spielen, nicht als Appendix am Ende, sondern gemischt, in friedlicher Konfrontation mit den anderen Werken.

Die Musikbeispiele sind daher nicht chronologisch sondern thematisch geordnet. Ab und zu trifft ein Werk direkt auf ein anderes. Es werden Brückenschläge hörbar. Es wird klar, dass die – untrennbar mit seinen jeweiligen Aktionen verbundene – Musik von Nitsch immer wieder eindeutige Inspirationen aus der Musikgeschichte erfuhr.

ORF Ö1
OPUS – Das Musikkolloquium
16. Juni 2022 um 22:05 Uhr

Nitsch und seine Musik.
Glühende Farben, naturreiner Wein – Erinnerung an Hermann
Ein Gespräch Albert Hosp und Hermann Nitsch