NITSCH a homage by …
Unter dem Titel „NITSCH a homage by …“ präsentiert die Nitsch Foundation seit dem Frühjahr 2023 gemeinsam mit Rita Nitsch Werke von Vorbildern und Wegbegleiter_innen sowie von Künstler_innen deren Entwicklung durch Hermann Nitsch und sein fortwirkendes Gesamtkunstwerk entscheidend geprägt wurden. Parallelen und überschneidende Aspekte in ihren Arbeiten machen neue Zusammenhänge und Verschränkungen künstlerischer Prozesse sichtbar. Die Ausstellungen thematisieren jeweils eine individuelle und persönliche Facette, in der Besucher_innen Nitschs Oeuvre sowie die Weiterentwicklung seines Wirkens kennenlernen.
NITSCH a homage by Ekrem Yalcindag: „Natures“
Die Ausstellungsserie wird nun fortgesetzt mit dem Meisterschüler Ekrem Yalcindag, der an der Städelschule in Frankfurt am Main von Hermann Nitsch unterrichtet wurde. Seither verbindet ihn viel mit Wien, wie die enge Verbundenheit mit der Familie Nitsch und die Freundschaft mit Peter Kogler.
„da ist eben ein richtiger künstler zwischen orient und okzident am werk, der in berlin, frankfurt, istanbul und wien arbeitet. er hat die kraft und grösse verschiedene kulturen zu bewältigen und zu verbinden. seine arbeit ist nirgendwo ein fremdkörper, sie ist vielleicht ein ausdruck eines neuen weltbewusstseins.“ schrieb Hermann Nitsch über Ekrem Yalcindag.
Malerei zwischen Orient und Okzident
Ekrem Yalcindag (*1964 in Göblasi/TR) hat sich in den vergangenen 30 Jahren eine der interessantesten Positionen der zeitgenössischen Malerei erarbeitet. Seine akribisch detaillierte Maltechnik mit ihrem feinen und gleichzeitig pastosen Farbauftrag ist weitestgehend einzigartig in der Kunstgeschichte.
Während seines Studiums an der Städelschule in Deutschland entdeckte Ekrem Yalcindag einen der kleinsten Künstlerpinsel der Welt, den da Vinci 1570 in der Stärke 0, für seine Arbeit. Mit diesem Werkzeug fand er seinen ganz eigenen Zugang zur pastosen Malerei, in die ihn sein Lehrer Hermann eingeführt hatte. Die zündende Inspiration zu den für seine Gemälde typischen abstrahierten Blütenformen verdankt Ekrem Yalcindag dem Frankfurter Palmengarten, der ihm die Motive für sein Zeichenstudium bot.
Neue räumliche Dimension
Flächendeckend ausgeführte groß- und mittelformatige Leinwände mit monochromen bis multikoloristischen Flächen, die in dynamische Linienstrukturen eingefügt sind, prägen seither sein Werk. Seine all-over-paintings spiegeln nicht nur Einflüsse seines zweiten Lehrers am Städel, Thomas Bayrle, wider sondern auch von Minimal Art Künstlern wie Sol Lewitt, die aber gleichzeitig mit einer gänzlich zeitlosen organischen Formensprache verschmelzen. In der jünsten Werkgruppe von Ekrem Yalcindag ergab sich durch die Einbeziehung monumentaler Sieb- und Holzdrucktechnik eine faszinierende Weiterentwicklung in eine neue räumliche Dimension seines Werkes.
Seine Werke sind international in renommierten Sammlungen zeitgenössischer Kunst vertreten, unter anderen im Museum Istanbul Modern, Sammlung Goetz München, Kunstsammlung des Europäischen Patentamts München/Den Haag, Arthena Foundation Düsseldorf, Kunstmuseum Stuttgart, Museum Haus Konstruktiv Zürich oder den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
ERÖFFNUNG
Die Ausstellung „NITSCH a homage by Ekrem Yalcindag: natures“ wird am Freitag, 03. November 2023 um 18:00 Uhr gemeinsam mit Ekrem Yalcindag in der Nitsch Foundation, Hegelgasse 5, 1010 Wien eröffnet. Dorothea Strauss, Kuratorin und Transformationsexpertin spricht einleitende Worte.
KÜNSTLERGESPRÄCH
Im Rahmen der Vienna Art Week konnten wir PETER KOGLER und EKREM YALCINDAG zu einem KÜNSTLERGESPRÄCH am 11.11.2023 um 18:00 Uhr in der Nitsch Foundation, Hegelgasse 5, 1010 Wien, gewinnen!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen und bitten für beide Termine um Anmeldung unter office@nitsch-foundation.com.