Wiener Aktionismus Museum
Was ist Wiener Aktionismus?
Eine der wichtigsten Kunstrichtungen Österreichs nach 1945 wird mit der Gründung des neuen Wiener Aktionismus Museums erstmals dauerhaft gewürdigt. Die ehemalige Sammlung Friedrichshof bildet den Grundstock des Museumsbestandes. Für die Eröffnungsausstellung werden auch bisher selten gezeigte Arbeiten aus dem Frühwerk von Hermann Nitsch aus den Depots geholt und wieder für das Publikum zugänglich gemacht.
In dieser Gruppenausstellung werden unter anderem Aktionsfotos und frühe Schüttbilder von Hermann Nitsch gezeigt, aber auch Objektkollagen wie das Menstruationsbindenbild aus dem Jahr 1964. Es sind Arbeiten wie diese, die Nitsch in den folgenden Jahren dreimal ins Gefängnis bringen sollten und letztlich quasi zu einem Berufsverbot führten. Zu dieser Zeit waren H.C. Artmann, Brus, Kubelka, Rühm und Oswald Wiener bereits im Ausland im Exil. Nitsch fühlte sich ebenfalls aus dem Land geekelt und lebte fast 10 Jahre vorwiegend in Deutschland.
Das Museum beherbergt derzeit die weltweit größte Sammlung von Werken der Hauptvertreter Günter Brus (*1938), Hermann Nitsch (1938–2022), Otto Mühl (1925–2013) und Rudolf Schwarzkogler (1940–1969) aus den frühen 1960er und 1970er-Jahren. In der ersten Ausstellung des Museums unter dem Titel „Was ist Wiener Aktionismus?“ werden ab Mitte März die vielen Aspekte des Wiener Aktionismus herausgestrichen und ein erster Überblick zur gesellschaftspolitischen und kulturwissenschaftlichen Bedeutung des Wiener Aktionismus geboten.
Das Wiener Aktionismus Museum wurde am Freitag, 15. März 2024 mit einem Festakt eröffnet.
SOMMERPAUSE: 31. Juli bis 27. August 2024 geschlossen