Hermann Nitsch
„Relikte, Installationen, Papierarbeiten und Fotografien“
In ihrer neuen Hermann Nitsch-Ausstellung richtet die Galerie Sommer den Blick auf das Orgien Mysterien Theater des Künstlers unter dem Aspekt, was von den so eindrücklichen wie ephemeren Aktionen übrigblieb. Der Fokus gilt also nicht den Druckgrafiken oder den existenziellen Schüttbildern, sondern den vorbereitenden Notizen und Partituren, den Aktionsfotografien und Relikten, die der Künstler später zu Ensembles und Installationen arrangiert hat. Schwarzweißfotografien als Momentaufnahmen von dramatischen Ereignissen, Körperabdrücke auf Bahren, Blutspritzer auf Kaseln, vielfältige Spuren eines Abreaktionspiels vermitteln einen Eindruck von der Radikalität der Kunst von Nitsch und werfen zugleich die Frage nach der Übersetzung jener existenziellen, geradezu kathartischen Erfahrung auf, die man nur als Teilnehmerin oder Teilnehmer erleben konnte.
Die Ausstellung in der Galerie Sommer gibt anhand zahlreicher Artefakte Einblick in den komplexen Kosmos von Nitschs gigantischem Daseinsdrama. Werke aus knapp sechs Jahrzehnten zeigen sein beständiges Arbeiten an der Theorie des O.M.-Theaters und sein kontinuierliches Ringen um den sinnlich-intensivsten Ausdruck.
Eröffnung: Samstag, 20. April, 16 Uhr
Es spricht Roman Grabner, Universalmuseum Joanneum
Ausstellungsdauer: 20.04. – 22.06.2024