Hermann Nitsch
Werke aus der 20. Malaktion
Die Privatsammlung Helmut Essl präsentiert Hermann Nitschs 20. Malaktion aus dem Jahr 1987 während der 59. Biennale in Venedig.
Diese Malaktion nimmt in Nitschs Oeuvre eine besondere Rolle ein, da sie in der Wiener Secession aufgeführt und ausgestellt wurde. Wir freuen uns sehr, dass die entstandenen Schüttbilder innerhalb einer Sammlung geblieben sind – der Privatsammlung von Helmut Essl.
Die Werke der 20. Malaktion in der Wiener Secession offenbaren eindrucksvoll ihre Entstehungsgeschichte, die sich zwischen „entfesselten Wutausbrüchen und zarten Gesten“ abspielt. Wir tauchen ein in ein malerisches, aktionistisches Umfeld, in dem sich die Grundkonstanten seines Schaffens visuell ausbreiten – angesiedelt zwischen dem Augenblicklichen und dem Ewigen, dem dynamisch Bewegten und dem kontemplativ Ruhigen, dem Realen und dem Symbolischen, zwischen Reinheit und Verunreinigung, Überforderung und Reflexion.
Mit dem großformatigen Schüttbild (5×20 m) an der Stirnwand und zahlreichen Schüttbildern, die es flankieren, entsteht ein raumfüllendes Panorama, das wie kein anderes in verdichteter Form die Essenz von Nitschs Malerei als integralen Bestandteil seines synästhetisch konzipierten „Orgien-Mysterien-Theaters“ veranschaulicht. Die Malaktion löst beim Publikum eine gesteigerte Erfahrung der sinnlichen Realität aus, die im Idealfall zur Reflexion der eigenen Existenz führt.
Die erneute Zusammenstellung der Werke aus der 20. Malaktion in den historischen Raum der Oficine 800 auf der Insel Giudecca ermöglicht nicht nur eine Schau der Arbeiten, sondern lässt auch Nitschs künstlerische Idee und Konzept zwischen Ekstase und Kontemplation neu nachvollziehbar und erlebbar werden.
Hermann Nitsch, 20. Malaktion
Wien 1987 – Venedig 2022
Oficine 800, Fondamenta S. Biagio, Venedig
Eröffnung & Cocktail 21. April 2022, von 16.00 bis 20.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 19. April – 20. Juli 2022
Mittwoch bis Montag von 10 – 18 Uhr
Dienstags geschlossen. Der Eintritt ist frei.
Erreichbar mit: Vaporetto-Haltestelle „Palanca“, Linien 4.1/4.2 oder 2
Organisiert von Zuecca Projects und Galerie Kandlhofer in Zusammenarbeit mit PACE Gallery
mit Unterstützung der Nitsch Foundation.
Mit besonderem Dank an Helmut Essl.