Caspar David Friedrich | Hermann Nitsch

Intervention

 

Als Caspar David Friedrich (1774-1840) zu Weihnachten 1808 sein Gemälde „Das Kreuz im Gebirge“ der Öffentlichkeit präsentierte, entbrannte eine heftige Debatte um das Werk. Die Kritik entzündete sich vor allem daran, dass Friedrich ein Landschaftsbild als Altarbild präsentierte. Heute ist dieser Angriff der Romantik auf die Sehgewohnheiten kaum noch zu verstehen.

„Kreuzwegstation“ von Hermann Nitsch ist 1961 entstanden und gehört zu den ersten Schüttbildern des Künstlers. Seine Verwendung von Blut als Material der Kunst verweist unter anderem auf dessen zentrale Stellung im christlichen Glauben. Jesus wird als Mensch geboren, um mit seinem Blut die Schuld der Menschheit zu sühnen. Nitschs künstlerische Praxis, vor allem sein Orgien Mysterien Theater wird bis heute kontrovers diskutiert.

Beide Werke treten jetzt im Albertinum in einen Dialog. Die Künstler – Caspar David Friedrich und Hermann Nitsch – versuchen gleichermaßen eine neue, sehr individuelle moderne Sicht auf die Religion. Zugleich loten sie in ihrer Zeit die Darstellungsmöglichkeiten der Kunst neu aus. Einerseits beschäftigen sie sich mit den Traditionen christlicher Motive und andererseits brechen sie mit ihnen.

17. Dezember 2019 — 31. Oktober 2021

Albertinum
Tzschirnerplatz 2
01067 Dresden
Deutschland
albertinum.skd.museum