Podiumsdiskussion

„Das Mythisch-Kultische im Werk von Asger Jorn und Hermann Nitsch“

7. September 2024, 18 Uhr

nitsch museum, Mistelbach, AT

Eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde beleuchtet die beiden Gesamtkunstwerke aus künstlerischer, theologischer, psychologischer und mythologischer Sicht.

Die größten Gemeinsamkeiten der beiden Künstler finden sich im Mythisch-Kultischen sowie im Gestisch-Materiellen der Malerei.  Jorn ist der Künstler des Nordens, der vorkulturellen Wildheit. Die „barbarische“ Kultur Nordeuropas ab der Bronzezeit, insbesondere der skandinavischen Länder, steht der abendländischen Kultur der klassischen Antike des Mittelmeerraums entgegen. Asger Jorn thematisiert die nordische Kultur, das „Vandalische“ in Form von archaischen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen. Jorns künstlerische Auseinandersetzung mit dem Keltischen im nordeuropäischen Kulturkreis der Urgeschichte bildet einen Brückenschlag zum benachbarten MAMUZ Museum Mistelbach. Nitsch taucht in die spirituell-dionysische Welt des Rausches, der Ekstase, der Erotik, des Schmerzes, der Vernichtung und schlussendlich der Auferstehung ein. (Florian Steininger)

kult betrifft den gesamtbegriff des aufwandes der religiösen bestrebungen, die sich vielfach durch das ritual äußern. das ritual ist ein besonders intensives bemühen um das sinnliche erleben. die form wird gebraucht, damit das wahrnehmen intensiviert wird. in erster linie finden wir das ritual im kult, im religiösen vollzug. aber ebenso in der kunst. beim vegetativen entstehen der glaubensbeanspruchung hat die theologie die tiefste beanspruchung von tiefenpsychologie, psychologie und mystik für die religionsausübung geleistet. das ritual reißt das erleben aus seiner unbewusstheit, aus seiner halbbewusstheit in das licht der bewusstheit. das litaneihafte bewirkt eine faszination, beeindruckt, begeistert, „narkotisiert“, führt in das mysterium, in das begreifen des mysteriums, in die erleuchtung. (Hermann Nitsch) 

Es diskutieren
* Lucas Haberkorn (Chefkurator im Museum Jorn, Kurator der Ausstellung „Hermann Nitsch“ in Silkeborg)
* Florian Steininger (Künstlerischer Direktor der Kunsthalle Krems, Kurator der Ausstellung „Jorn – Nitsch“)
* Friedhelm Mennekes (Theologe und Kunsthistoriker)
* Elisabeth von Samsonow (Künstlerin und Kunsttheoretikerin)
mit Rita Nitsch (Psychologin, Frau von Hermann Nitsch).
Das Gespräch wird moderiert von Judith Weissenböck.

Um Anmeldung wird erbeten: anmeldung@nitschmuseum.at

 

nitsch museum
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Österreich
www.nitschmuseum.at

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